Während unserer Reiseplanungen entschieden wir uns recht früh die Neuseelandreise mit einem Stopp in der Südsee zu kombinieren. Geleitet von Bildern und der gefundenen Variante diesen Stopp als Around the World über Los Angeles zu machen, standen die Cookinseln fest. Aufgrund unterschiedlicher Empfehlungen und den fantastischen Bildern kam Aitutaki zusätzlich auf die Reiseliste.
Mit Air New Zealand flogen wir gegen Ende April zu den aus mehreren Kleininseln bestehenden Cook Inseln. Da bei diesem Flug die Datumsgrenze überschritten wird, flogen wir sozusagen einen Tag rückwärts. Früh morgens am 20. April los kamen wir zur Mittagszeit 19. April an. Die Unterkünfte hatten wir im vorhinein gebucht. Zusätzlich zur Hauptinsel Rarotonga entschieden wir uns noch für einen Aufenthalt auf Aitutaki. Den Flug zur Laguneninsel buchten wir direkt auf der Air Rarotonga Webseite. Da von Rarotonga nach Los Angeles nur einmal in der Woche von Air New Zealand am Samstag geflogen wird, war es uns zu ungewiss direkt von Aitutaki am letzten Tag loszufliegen. Die Inselaufenthalte verteilten sich auf 3 Tage Rarotonga – 5 Tage Aitutaki – 3 Tage Rarotonga. Als Unterkunft auf der Hauptinsel, haben wir das Palm Grove im Süden der Insel ausgesucht. Obwohl Rarotonga die größte Insel der Cook Inselns ist, hat man diese mit 32 km bereits komplett umrundet. In der sehr ruhigen Anlage hatten wir ein Häuschen im Garten mit wenigen Schritten zum Pool. Ein Strand, genau so wie man sich die Südsee vorstellt, kristallklares türkises Wasser mit tollen Korallen, bunte Fische zum Schnorcheln, herrliche Palmen und vorgelagertes Riff. Die sich am Riff hoch brechenden Wellen des offenen Meeres geben den Eindruck, dass der Pazifik außerhalb höher erscheint. An diesem Strandabschnitt gibt es keine größeren Hotelanlagen und häufig konnten wir den Strand für uns alleine genießen. Matteo hatte wahnsinnig viel Spaß mit den kleinen Wellen und wollte nie für eine Pause aus dem Wasser gehen.
Für die fünf Tage auf Aitutaki packten wir eine größere Tasche. Die anderen Gepäckstücke, den Kinderwagen und die Kraxe konnten wir im Palm Grove bis zu unserer Rückkehr deponieren. Auf dem Miniflughafen beim Check-in mussten wir nur unseren Namen nennen, die Reisepässe wollte niemand sehen, auch eine Gepäck- und Personenkontrolle gibt es für den Inlandsflug nicht. Beim Start mit der kleinen Propellermaschine hatten wir ein mulmiges Gefühl, da wir starken Wind hatten. Der 50-minutige Flug verlief unerwartet ruhig. Die nur 18 km² große Insel ist bekannt für ihre riesige Lagune. Sehr herzlich wurden wir von Aitutaki Village mit Blumenkette und einem Willkommensgetränk begrüßt. Die Anlage besteht aus 11 kleinen Bungalows und dem direkt am Ootu Beach dazugehörigen Restaurant Blue Lagoon. Jeden Morgen hatten wir beim Frühstück mit Lagunenblick ein „wow“ auf den Lippen. Mit dem Kajak paddelten wir auf dem Wasser umher. Zwischendurch konnte man immer wieder auf weißen Sandinseln aussteigen und durch das flache Wasser laufen. Es war einfach faszinierend über die großen weißen Sandbänke in der blau-türkis schimmernden Lagune zu schlendern.
Ausgerechnet im abgelegensten Winkel unserer ganzen Reise bekam Luca einen Infekt mit starkem Schnupfen und Husten mit 39 Grad Fieber. Die Insel hat zwar ein Krankenhaus, aber bei gerade mal 1900 Inselbewohnern, trauten wir dieser Einrichtung nicht unbedingt optimale Versorgungsmöglichkeiten zu. Wäre das Fieber auf 40 Grad gestiegen, hätten wir vorzeitig einen Flug zur 230km entfernten Hauptinsel Rarotonga genommen. Das Fieber blieb Gott sei Dank in Grenzen und wir konnten beruhigter unseren Inselaufenthalt geniessen.
Der Lagunenausflug mit Bishop Cruises war ein Highlight. Zuerst machten wir auf der Insel Akaiami halt, wo sich zwei kleine Unterkünfte befinden. Gemütlich schipperten wir durch die Lagune bis zum Schnorchelstopp. Schnorchelausrüstung und Flossen waren gratis auf dem Boot vorhanden. Luka döste friedlich in seinem Baby-Cod. Matteo durfte mit Schwimmweste und Schwimmflügeln auch ins Wasser gehen. Die großen Fische waren größer als Matteo. An den Korallen tummelten sich jede Menge bunte Fische. Alle Farben waren kräftig und intensiv. Selbst die Riesenmuschel blitzte mit blauen Punkten. Angekündigt von der Crew wurde nun der Himmel auf Erden, eine feinsandige Miniinsel. Wer wollte konnte von Heaven Island ca. 300m durch bauchtiefes Wasser zur One Foot Island laufen. An der Strandbar gibt es bei dem kleinsten Postamt der Welt einen Stempel in den Reisepass in Fußform. Zum Mittagessen gab es ein leckeres Barbeque mit gegrilltem Thunfisch, Würstchen, Salaten und exotischen Früchten. One Foot Island war der absolute Hammer, ein Traum an Südseeinsel, wir fühlten uns als ob wir mitten in einer „geschönten“ Postkarte abgesetzt wurden. Auf der Rückfahrt wurde die interessante Legende zur besuchten Insel erzählt. Unterhaltsam waren auch das Öffnen einer Kokosnuss und die Wickelvarianten eines Pareo. Den Abend ließen wir gemütlich an der Strandbar mit einem Cocktail ausklingen.
Beim Rückflug mit der Propellermaschine hatten wir einen guten Blick auf die einzigartige Lagune. Das Gepäck wurde mit dem Gepäckwägelchen direkt auf die Straße vor den Flughafen gefahren und man greift sich seine Taschen selbst vom Anhänger. In unseren letzten Tagen auf den Cookinseln erkundeten wir Rarotonga mit dem öffentlichen Bus. In Avarua gab es leckere Fischsuppe und The Mooring am Muri Beach gab es einen Tag später zwei feine Mahi-Mahi Sandwiches mit Pommes. Zurück an unserer Unterkunft standen wir vor verschlossener Tür und suchten unseren Zimmerschlüssel. Markus muss in allen Urlauben die Schlüssel nehmen. Der komplette Rucksack wurde auf den Tisch ausgeräumt, Hosentaschen zehn mal geprüft, aber der Schlüssel war weg. An der Rezeption gab es momentan auch keinen Ersatzschlüssel. Das Mädchen der Rezeption hat im The Mooring angerufen. Die extra herbestellte Zimmerreinigung öffnete unseren Bungalow, dass wir zumindest hinein konnten. Die Stimmung war im Keller. Nicole ging geladen nochmal zur Rezeption, um zu fragen, ob bei der Busgesellschaft angerufen werden kann. Der Schlüssel war tatsächlich in einem Bus, welcher auch wieder auf seiner Strecke unterwegs war. Nicole erhielt die Info sie solle 5 Minuten an der Straße auf den Bus warten. Sie strahlte als tatsächlich der Bus kam und anhielt. Die Tür öffnete sich und der Busfahrer hielt ungefragt einen Schlüssel hin. Es war ein Honda-Schlüssel und somit der Falsche. Schon fast wieder ausgestiegen, kam Nicole die Idee nochmal bei unserem Sitzplatz zu suchen. Auf einmal grinste der Busfahrer und hielt den richtigen Schlüssel hin. Verschmitzt machte der Busfahrer den Hondaschlüssel wieder an seinen Schlüsselbund. Auf einer kleinen Insel scheint nichts verloren zu gehen.
An Nicole Geburtstag waren wir nochmal ausgiebig schnorcheln und Markus öffnete selbst mühselig als Geburtstagsgeschenk eine Kokusnuss, welche er am Strand aufgesammelt hatte. Sie hatte unerwartet hervorragend geschmeckt.
Unser Südseeabenteuer auf den Cookinseln übertraf unsere Erwartungen. Die Bewohner der Insel waren alle sehr freundlich und wir hatten nie das Gefühl von Stress und Hektik. Das Landschaftsbild mit den schroffen grünen Bergen, mit Palmen, weissen Stränden und türkisem Meer entsprach genau dem Südseeflair.
Mit einer Nacht in Los Angeles endete nach zwei Monaten in Frankfurt unser Round-the-World Trip.
Eine Antwort auf „Cookinseln“
Wow, Supertoll. Die Langs sind beeindruckt und auch ein wenig neidisch.
Liebe Grüße aus Büßlingen