Der zuvor in vielen Abenden gegoogelte und ausgewählte Camper Mighty Double Up war ja „nachdem“ wir den Flug gebucht hatten nicht mehr für die gewünschte Reisezeit verfügbar. Für die ersten 5 Tage mit dem kleineren Mighty Double Down ging es zuerst mal um Christchurch herum, um dann auf das eigentliche Camperfahrzeug umzusatteln und richtig durchzustarten.
In Neuseeland angekommen fuhren wir zuerst auf die Banks Peninsula. Nach dem langen Flug schlenderten wir nach dem Ersteinkauf und der ersten Christchurch-Campingplatz-Nacht am Meer entlang und genossen die warme Sonne. Auch die Fahrt durch die tolle Landschaft mit weidenden Schafen und Rindern rechts und links gefiel uns gut. Wir beschlossen an einem See bei einem Freedom-Camping-Stellplatz zu übernachten. Es war stockfinstere Nacht, keine Laternen, kein sonstiges Licht von Häusern oder ähnliches. Plötzlich schaukelte unser Fahrzeug mehrmals. Im Dunkeln schauten wir uns an: Was war das? Da wir auch keine Schritte um unser Fahrzeug gehört hatten, folgerten wir es muss ein leichtes Erdbeben gewesen sein. Am nächsten Tag hatten wir lange ausgeschlafen, Matteo schlüpfte noch in seine Gummistiefel um am schönen See noch herumzutollen. Gegen Mittag fuhren wir zu den Thermal Pools bei Hanmer Springs. Den Badespaß am nächsten Tag konnten alle genießen. Allen voran Matteo, er liebt Wasser und er konnte sich im Kinderbecken und beim Wasserkinderspielplatz austoben. Luca war noch ein bißchen skeptisch im Wasser. Unsere nächste Übernachtung bei Cheviot auf einem tollen, familiären Campingplatz mit Perlhühnern, Katzen, Hund, Esel und Pferd war eine gute Auswahl. Alles war niedlich im Cottage Stil angelegt und dekoriert. Luca schlief besser als sonst, wahrscheinlich ist die Zeitumstellung bei ihm nun auch verinnerlicht. Die Tage mit dem kleinen Camper waren auch schon wieder vorbei. Zu viert in dem kleinen Campervan nach dem Flug war die Stimmung ein bißchen angespannt, aber wir konnten uns auf das Gefährt dann doch gut einstellen. Die Automatik war für den Linksverkehr sehr hilfreich, Waschbecken mit Frischwasser und Abwassertank, zwei Gas-Kochstellen und der Kühlschrank waren incl. Jedoch fehlte eine Toilette und in der Nacht war es mit allen hinten oben im Hochdach zu viert doch sehr beengt. Wir entschieden uns gegen ein Bett unten, da wir dies sonst recht umständlich jeden Tag umräumen und aufbauen hätten müssen, incl. beide Kindersitze demontieren und morgens dann wieder montieren. Durch die Campingaustattung im Van war nicht mehr allzu viel Stauraum für das Gepäck. Den Campingtisch mit Stühlen hatten wir nur ein einziges Mal in den 5 Tagen aufgebaut. Diese Ausstattung welche wir vom Vermieter bekamen nahm zusätzlich Platz weg und somit war es schwieriger unser Gepäck und Kinderwagen, Kraxe sowie die zwei montierten Kindersitze gut zu verstauen.
Obwohl wir uns nach der Eingewöhnungszeit im kleinen Van, mit Abstrichen auch hätten vorstellen können die komplette Zeit darin zu verbringen, waren wir froh, dass wir den grossen Camper gebucht hatten und endlich durchstarten konnten. Anfangs sind wir mit recht großen Etappen dem Süden der Südinsel entgegen geeilt. Nach der Nacht am Lake Tekapo hatten wir uns recht spät zur grandiosen Wanderung ins Hooker Valley zum Mount Cook entschieden. Wir fuhren am Westufer des Lake Pukaki entlang und hatten strahlenden Sonnenschein. Über 4 Hängebrücken ging es zu Fuss zu einem Moränensee mit faszinierendem Blick auf den Mt Cook. Nach der 7km Wanderung konnten wir noch beim Abendessen den Blick auf den Mt Cook aus unserem Camper genießen. Über die SH83 fuhren wir nach Oamaru. Ein tolles historisches Städtchen. Dort kauften wir leckeres Brot vom holländischen Bäcker und schlenderten durch die Gassen und zum Meer. Südlich bei den Moeraki Boulders hatten wir bei den großen Steinkugeln viel Spaß. Nicht weit entfernt konnten wir beim Katiki Point Pinguine in freier Wildbahn beobachten. Wir waren entäuscht, dass Matteo und Luca kein Interesse hatten, beide waren unmöglich… over the limit! Kurzerhand entschieden wir uns bei Warrington auf einer Freedom-Campsite zu übernachten.
Bei Dunedin besuchten wir noch die Otago Peninsula mit der Chance auf Pinguine, Albatrosse und Seehunde. Über einen Höhenkamm wollten wir auf der Halbinsel bis Taiaroa Head zum Royal Albatross Centre. Hier gibt es die einzige Festlandkolonie der Welt dieser riesigen Vögel. Auf halber Strecke war die Straße aufgrund eines Erdrutsches für große Fahrzeuge gesperrt. Zum Glück konnten wir nach Portobello den sehr steilen Weg zur alternativen Küstenstraße fahren. Für Nicole war diese schmale Gasse wieder Adrenalin pur. Endlich an unserem Ziel angekommen konnten wir Seelöwen ganz nahe beobachten. Auch von Albatrossen konnten wir ein paar Bilder machen. Pinguine sahen wir keine, dafür war die Tageszeit nicht ideal. In den Catlins besuchten wir den Nugget Point mit Leuchtturm. Von oben hatten wir eine tolle Aussicht auf die wasserumspülten Felsen.
Ein kurzer Spaziergang führte uns zu den Purakanui Falls. In Curio Bay wollte Nicole mit Luca nochmal Ausschau halten nach den Gelbaugenpinguinen. Leider waren keine zu sehen,… es gab nur nervige Sandfliegen und das Wetter war ungemütlich. Als Ausgleich konnten wir einen stark farbig leuchtenden Regenbogen über unserem Camper bestaunen. Hier übernachteten wir direkt am Strand. Frühmorgens sprangen einige Delphine in der Purpoise Bay herum.
Über Invercargill und Te Anau fuhren wir auf direktem Wege zum Milford Sound. Wir hatten darauf spekuliert eine schöne Abendbootstour in der Fjordlandschaft machen zu können. Die Wettervorhersage war für die ganze Woche schlecht und erst auf das Wochenende wieder gut. Wir entschieden uns die Bootstour trotz durchwachsenem Wetter zu machen. Die steil hochragenden Felswände waren obwohl sie fast senkrecht waren sehr üppig mit Farnen, Moosen und Gräsern bewachsen. Der Milford Sound ist bekannt für seine vielen hohen Wasserfälle, welche sehr nahe mit dem Boot angefahren werden.
In Queenstown angekommen goss es wie aus Eimern. Mit unserem großen Fahrzeug fanden wir im Bereich der Innenstadt keinen Parkplatz. Die Stadt war uns direkt unsympatisch. Wir nutzten das schlechte Wetter um einen Waschtag einzulegen. Zufällig befindet sich in Queenstown auch eine Vermietstation unseres Campers. Hier reklamierten wir unsere schwache Bordbatterie. Markus hatte mit seiner Einschätzung recht und sie wurde anstandslos gegen eine neue Batterie ersetzt. Auf dem weiteren Weg zur Westküste hatten wir wieder blauen Himmel und Sonnenschein. Wir machten einen kleinen Spaziergang zu den Blue Pools.
Bei Haast an der Westküste angekommen, beeindruckte uns die Vegetation des Regenwaldes und die immer neuen Ausblicke auf die Tasmanische See entlang in den Norden.
Nahe der Bruce Bay übernachteten wir an einem Parkplatz direkt am Meer. Ganze Küstenabschnitte waren malerisch mit grau verwittertem, angeschwemmtem Holz bedeckt. Am Fox Glacier machten wir eine Wanderung zum unteren Rand des Gletschers. Gegen Frühnachmittag verschwand der Mt Cook in den Wolken. Auf dem Holiday Camping Platz machten wir es uns für den restlichen Tag gemütlich und grillten uns ein schönes Beef. Für das typische Neuseelandbild des sich spieglenden Mt Cook im Lake Matheson war das Wetter zu schlecht. Zügig fuhren wir zu den Pancake Rocks. Ein schön angelegter Weg führt mitten durch die Sandsteinformationen. Zufällig kamen wir beim idealen Zeitpunkt bei High Tide an. Aus den Blow Holes zischte die Gischt nach oben. Bis spät in die Nacht fuhren wir in Richtung Abel Tasman NP.
Auf dem Campingplatz The Barn bei Marahau am Nationalparkseingang gefiel es uns sehr gut. Von unserem Platz aus sahen wir die startenden und ankommenden Coastel Track Wanderer mit ihren großen Rucksäcken. Uns packte die Wanderlust und wir fragten bei der Rezeption welche Möglichkeiten es gibt den Nationalpark mit zwei kleinen Kindern zu erkunden. Der Vorschlag ein Teilstück per Wassertaxi zurückzulegen fanden wir prima, aber wir waren doch noch unschlüssig. Am nächsten Morgen haben wir gemüstlich gefrühstückt. Dann war es auf einmal stressig. Wir dachten, um 9:30 Uhr ist Treffpunkt an der Rezeption für die Bootsbuchung. Entschieden hatten wir uns immer noch nicht so richtig. Aber heute stand auf dem Programm, wir wollen auf jeden Fall ein Teilstück des Abel Tasman Track laufen. Wir waren prompt eine halbe Stunde zu früh und hatten somit noch genügend Zeit das Wassertaxi zu buchen. Der Traktor zog per Anhänger das Boot, auf welchem alle Touristen saßen, die Strasse entlang. Bei ankommender Flut zog uns der Traktor mit dem Boot ins Wasser. Matteo war hin und weg von dem rasanten Bootstranfer. Das Wassertaxi setzte uns bei Torrent Bay ab. Mit Matteo in der Kraxe und Luca in der Manduca Babytrage hatten wir nun einen 17km langen Rückweg vor uns. Ein herrlicher meist schattiger Küstenweg mit tollen Ausblicken auf das Wasser machten die Tour zu einer unseren schönsten Wanderungen. Da die doch lange Wanderung mit den beiden Buben so gut geklappt hatte wäre Nicole gerne nochmal am nächsten Tag ein Teilstück gelaufen.
Auf dem Weg zur Auto-Fähre auf die Nordinsel übernachteten wir bei der Smith Farm. Bei Ankunft gab es warme Bananen-Muffins und eine kleine Tüte mit Tierfutter. Matteo hatte sehr viel Spaß beim Füttern der beiden Schafe. Wir buchten noch schnell die erste Fähre am nächsten Morgen für die Überfahrt von Picton nach Wellington. Bei windstillem und sonnigem Wetter hatten wir eine beeindruckende Überfahrt durch die Marlborough Sounds zur Nordinsel.
3 Antworten auf „Neuseeland – Südinsel“
Einfach nur bombastisch… Toll, super, ihr machts richtig… Ganz liebe ❤ liche Grüße Lidia mit Svenja…
Hallo Ihr Neuseeland-Reisenden,
der Bericht und vor allem die Bilder sind fantastisch. Ich freue mich
auf mehr zu Hause.
Habt noch viel Spass auf den Cook Inseln und kommt gesund wieder.
LG Melanie
Das sieht alles super aus.
Man sieht euch an ,wie ihr es geniesst..
Aber ich freu mich ,dass ich euch bald wieder sehn werde.:-*:-*:-*
Bis bald und geniesstnoch die letzten Tage